Monatsrückblick: Januar

Geschafft. Der erste gute Vorsatz fürs neue Jahr wurde erfüllt: Mehr bloggen. Es gab neue Zwielichteinträge, zwei neue Rezensionen und zwei Interviews. Auch Herr Kater hat sich wieder einmal zu Wort gemeldet.

 

 

Schreiben: Yenyaab – Verbotenes Kraut wächst stillvergnügt vor sich hin. Noch ist es nicht im Ansatz fertig, aber der Knoten im Kopf wurde entwirrt und so langsam klärt sich der Nebel, der den Weg zum Ende bisher hartnäckig verschleiert hat. Dennoch fürchte ich dieses Buch wird mein erster „über 400-Normseiten-Wälzer“. Es ist so, wie es ist, wenn die Geschichte Platz braucht, dann soll sie sie haben.

Ebenfalls weiter ging es mit mit den Erwählten des Zwielichts, die ihr hier im Blog unter „Onlineroman“ weiter verfolgen könnt. Kommenden Sonntag gibt es mal wieder ein Zwielicht-Special für die, die nicht so gern längere Geschichten in homöopathischen Dosen zu sich nehmen – schaut einfach wieder rein.

Auch bei den Nityhara tut sich was. Die Arbeit an einer Kurzgeschichtensammlung hat begonnen. Geplant sind insgesamt fünf spannende, erotische, tragische und humorvolle Geschichten (oder besser Novellen … ich kenn mich, auch wenn die Dinger Kurzgeschichten heißen, werden sie sicherlich alles andere als kurz) aus der Welt der Nityhara, Nachtelfen und Schattendämonen.

 

 

Interview: Tanja Rast über Selfpublishing und „Königsmacher“

Danke, dass Du dich für dieses Interview zur Verfügung gestellt hast!
1. Liebe Tanja, wer hier regelmäßig mitliest, kennt Dich ja schon – vielleicht magst Du dich trotzdem noch mal kurz vostellen?

Ich glaube, in einem früheren Leben wäre ich Barde oder Skalde geworden. Ich lebe mit Geschichten, fühle mich von kleinen, wild plappernden Ideen umzingelt und versuche eigentlich beständig, schnell genug zu schreiben, um keine von ihnen zu enttäuschen.
Sonst bin ich Schleswig-Holsteinerin aus Überzeugung, lebe auf dem wirklich platten Land umgeben von Äckern, Wiesen und Wäldern. Nachts höre ich Rehböcke bellen, und auf unseren schmalen Straßen kann einem schon mal ein renitentes Wildschwein die Weiterfahrt verbieten.

2. Du bist neuerdings unter die Selfpublisher gegangen. Was hat Dich zu diesem Schritt bewogen?

Ich schreibe zu viel?
Ich arbeite hauptsächlich mit zwei wundervollen, engagierten Kleinverlegern zusammen. Deren Programm ist natürlich mengenmäßig begrenzt. Und da ich als neues Genre für mich Gay Fantasy Romance entdeckt habe, bot es sich nahezu an, mit diesem neuen Genre die für mich neuen Möglichkeiten des Selfpublishing zu probieren. Ich möchte gerne zu jenen gehören, die niemals nie sagen. Ich möchte Neues wagen. Wenn ich etwas nicht ausprobiert habe, kann ich mir kein Urteil dazu gestatten.

3. Dein erstes im Selbstverlag erschienenes Buch ist „Königsmacher“, eine turbulente, spannende und witzige Gay-Romance-Fantasygeschichte. Wie bist Du dazu gekommen, Gay Romance zu schreiben? Was fasziniert dich daran?

Das war für mich nicht unbedingt ein Quantensprung. Ich war schon immer ein Genre-Hüpfer. Ich habe mit High Fantasy angefangen, eine Zeitlang US-Agententhriller geschrieben (bis ich Klaxdonnersbüll und somit Dorf Fantasy für mich entdeckte), bevor ich dreizehn Vampirromane, diverse Kurzgeschichten aller möglichen Fantasyspielarten und zehn Heroic-Romantic-Fantasy-Romane schrieb. Immer wieder kamen dabei auch schwule Nebenfiguren vor.
Wer „Arrion“ und „Cajan“ gelesen hat, weiß, dass ich meine Helden gerne anschmachte, beziehungsweise sie von meinen Heldinnen anschmachten lasse. Oftmals gibt es wichtige Nebenfiguren, die schwul sind. Mich auf Gay Romance einzulassen, das Genre auszuprobieren und viel Spaß dabei zu haben, war eigentlich nur ein logischer Schritt.
Abenteuer im phantastischen Setting mit (manchmal) Elfen, Magie, Geistern, Explosionen und zwei wundervollen jungen Männern – klasse!

4. Selfpublishing macht vielen Autoren ein bisschen Angst. Der Aufwand, die Formatierungen, Steuerliches. Ist das alles wirklich so schwierig? Wie sind deine Erfahrungen?

So fürchterlich erfahren bin ich ja noch nicht. Aber ich war aufgeregt. Drei Formate – drei Portale. Die Portale, die die Veröffentlichungsarbeit unterstützen, werden zwar immer besser und autorenfreundlicher, trotzdem neige ich zur Panik „Ein falscher Klick, und das Internet explodiert“. Zum Glück hatte ich tatkräftige Hilfe, nicht nur durch meine wundervollen Betaleserinnen, meine Lektorin, meine Endkorrektorin und meine Coverfee. Sondern auch beim Erstellen der E-Books; den Buchsatz für die Taschenbücher kann ich alleine, und das macht mir auch sehr viel Spaß. Dann ging es um die drei Portale, und glücklicherweise wurde ich an die Hand genommen. Sehr schwer ist es eigentlich nicht, aber beim ersten Mal stellte eine hilfreiche Stimme im Kopfhörer eine große Erleichterung dar. Continue Reading →

Kater der Woche: Trotzdem!

Mein Mensch hat heute mal wieder Nachrichten gehört. Eigentlich hört mein Mensch nicht nur heute Nachrichten, mein mensch hört jeden Tag Nachrichten und liest sie, meist auf diesem komischen Facebook-Ding, wo die Leute immer so nette Katzenfotos und Videos einstellen.

Was wären mein Mensch und ich froh, wenn es auf dem Faceboolk-Ding nur noch Katzenfotos und lustige Videos gäbe. Aber nein. Im Moment ist dieses soziale Medium voll von diesem Kerl mit dem toten gelben Meerschweinchen auf dem Kopf, den mein Mensch gestern irgendwie treffend als Trumpletier bezeichnet hat. Sie sagt, der macht ihr Angst. Und wenn mein Mensch sagt, dass ihr etwas Angst macht, dann muss da was dran sein, denn es sind die Menschen, die die Politik dieser Welt verstehen, und nicht wir Katzen, die wir doch die ganze Zeit nur auf der faulen Haut liegen, fressen, schlafen, niedlich sind und schnurren, wenn man uns streichelt.

Falsch gedacht, liebe Lesende, denn ich glaube, wir Katzen verstehen von diesem Politikding eine ganze Menge. Ich zumindest glaube, dass Politik in diesen Zeiten eine ganze Menge mit dem kleinen Wort „Trotzdem“ zu tun hat. Und mit dem kleinen Wörtchen „nein“. Womit wir wieder bei dem Thema sind, das ich letzte Woche schon angerissen habe, nämlich diesem Ding mit dem „bei sich selber anfangen“.

Da sind die Großen, die Mächtigen, die Entscheider, die mit dem Finger am roten Knopf, die, von denen alle glauben, dass sie die Zügel dieser Welt in den Händen halten.

Aber ist das so? Halten sie wirklich alle Zügel in der Hand?

Oder kann sich etwas ändern, wenn gegen 10, die glauben, mächtig zu sein, 1000 aufstehen und „nein“ sagen?

Mein Mensch und ich haben heute etwas beschlossen. Nämlich, dass wir uns nicht lähmen lassen von der Angst, die die Politik dieser Tage verbreitet, die von all den Rechten, den Fremdenhassern, den Unempathischen, den Geldgierigen ausgeht. Wir sagen „trotzdem“ und lächeln dem Fremden zu, füttern den Streuner auf der Schwelle, sind einfach nur da. Ein offenes Ohr kann Wunder wirken. Ein nein an der richtigen Stelle, vom Richtigen gesprochen, die Welt ebenso verändern wie ein an anderer Stelle gesprochenes ja.

Ich war einmal ein ganz armes Katerding, allein und ohne große Hoffnung – bis die Tierschützer kamen und mich aufpäppelten und dann meine neuen Menschen, bei denen es mir gutgeht. Die Welt kann sich ändern, für jeden von uns, im kleinen, und dann vielleicht auch im großen. Das Zauberwort heißt „trotzdem“. Trotzdem leben. Trotzdem feiern. Trotzdem arbeiten, kreativ sein, Freunde treffen, sich engagieren, trotzdem schreiben, trotzdem den Mund aufmachen, trotzdem sichtbar sein.

Das Zauberwort heißt, so sagt mein Mensch, Hoffnung.

Das ist wie Sonne auf dem schwarzen Katerpelz nach einem kalten dunklen Winter. habt ihr es auch schon gerochen? Diesen ganz kleinen Frühlingshauch in der Luft? Auch dieser Winter dauert nicht ewig.

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