Eileen Raven Scott: Feuerküsse

Feuerkuss Wasser trifft Feuer. Halbdämonin aus der Hölle trifft Meerelf. Es ist Liebe auf den ersten Blick, aber sie scheint chancenlos: Aruni, Tochter einer Höllendämonin und eines Menschen, wird von ihrem Halbbruder Lierd in die Hölle zurückgescheucht, noch bevor sie und der sexy Meerelf Ilvio überhaupt etwas aufbauen können. Dennoch ist Ilvio sicher: er will keine andere Frau als Aruni, die ihn auf einer Halloweenparty mit ihrem Tanz und ihren Küssen bezaubert hat. Ilvio, der eigentlich in die Menschenwelt gekommen war, um sich für neue Musik für die Tänze der Meerelfen inspirieren zu lassen, jagt nun nicht die Töne, sondern Lierd und seine geliebte Aruni. Hilfe erhält er dabei von Arunis Katze Ash, die sich bei näherem Hinsehen als eine Gestaltwandlerin entpuppt.
Eileen Raven Scott erzählt ihre Geschichte temporeich, ohne sich mit zu vielen Beschreibungen aufzuhalten. Einerseits hält das den Roman spannend, andererseits hätte ich mir gerade bei Aruni und Ilvio etwas mehr Charaktertiefe gewünscht und einen etwas intensiveren Blick auf die unterschiedlichen Welten, aus denen sie stammen, denn Aruni und Ilvio haben durchaus das Potential, mehr zu sein als das, was sie im Roman von sich preisgeben.
Dennoch habe ich das Buch gern gelesen und war schon nach knapp zwei Tagen komplett durch. Ich frage mich, ob eine Fortsetzung geplant ist, in der man mehr über Aruni und Ilvio und Hölle und Meer erfährt – ich würde mich freuen.

D. Fries: Chroniken des Lichts 2: …und der Spaß geht in Venedig weiter

Lichtkrieger2 Venedig, Stadt der Gondeln, Brücken und Kanäle. Hierher verschlägt es die frischgebackenen Lichtkrieger Rafe und Jenny, die dort Seelen von Verstorbenen helfen sollen, ihren Weg ins Jenseits zu finden. Doch wie schon fast erwartet, kommt es erstens anders und zweitens, als man denkt. Das Chaos beginnt, als Jennys chaotische Schwester auftaucht und Jenny und Rafe kurzerhand als Baby-und Hundesitter engagiert. Von jetzt auf gleich haben die Lichtkrieger nicht nur die rastlosen Seelen an der Backe, sondern auch ein Baby namens Cola und Fanta, den gemütlichen Bernhardinder, der immer irgendwo im Weg steht oder liegt. Und es kommt noch schlimmer, als Vampire auftauchen, die genau wie die Lichtkrieger die Gabe haben, sich von einem Ort zum anderen zu teleportieren, was die Jagd auf die Blutsauger natürlich erschwert. Es dauert nicht lange, und die Lichtkrieger finden sich mitten in einem bösen Konflikt zwischen Vampiren und Werwölfen wieder. Die Tatsache, dass Rafe sich in eine Polizistin und Jenny in einen Werwolfanführer verliebt, macht die Sache nicht einfacher, im Gegenteil – die Beziehungen sind das Sahnehäubchen auf dem ganzen Chaos und führen zu zusätzlichen Verwicklungen.
Wieder ist D. Fries die Verbindung einer eigentlich düsteren Geschichte mit einem humorvoll-lockeren Erzählstil gelungen, aber man muss als Leser diese Mischung schon mögen, sonst könnte es sein, dass einem gerade der kodderschnauzige Macho Rafe nach einer Weile ziemlich auf den Keks geht.
Ein gelungener Nachfolger zum ersten Chroniken des Lichts-Band für Leser, die Spaß an Urban-Fantasy-Geschichten haben, die sich selbst nicht ganz so todernst nehmen. Ich bin schon sehr gespannt auf die nächste Folge.