Franka Rubus: „Die Blutgabe“

Franka Rubus zeichnet eine düstere Welt der Zukunft – die wenigen Menschen, die es noch gibt, leben in Farmen wie Nutzvieh und dienen nur noch einem einzigen Zweck: Sie sind Nahrungsquelle für die die Welt bevölkernden Vampire. Red September ist ein solcher Mensch. Als seine Freundin Blue von der Menschenfarm OASIS flieht, nimmt sie ihm das Versprechen ab, ihr zu folgen – was Red wenig später tatsächlich tut. Und er hat keine Ahnung, in was für eine Welt seine Flucht ihn verschlägt.
Red muss schnell festellen, dass Vampir nicht gleich Vampir ist, Mensch nicht gleich Mensch und Blut nicht gleich Blut. Und auch der Leser merkt schnell – Franka Rubus‘ Vampire sind erfrischend anders. Nicht schwarz, nicht weiß, mal dunkel und düster, mal komplett durchgeknallt und einfach nur „anders“, mal auf der Suche nach sich selbst und ihrem Leben vor dem Biss oder auf der Suche nach wissenschaftlichen Erkenntnissen. Vampire, wie wir sie kennen, sind hier die „Alten“, die Konservativen, neben denen eine weitere Fraktion jüngerer, schwächerer „Progressiver“ existiert, die mit ihren ganz eigenen Problemem zu kämpfen haben.

Red landet in einer aus Menschen und Vampiren bestehenden Verbindung, die die Progressiven jagt – warum, dafür hat jeder Mensch und jeder Vampir bei den Bloodstalkers seine eigenen Gründe. Doch was hat der düster-mysteriöse Vampir Kris mit Blues Verschwinden zu tun? Die geschickt erzählte Handlung führt den Leser in eine *etwas* andere Vampirgeschichte – actionreich, schnell und spannend, und erfrischend frei von schwerblütiger Romantik, Liebesschwulst und niedlichen kleinen Frauchen, die sich dem ach so starken, gefäääääährlichen Butsauger in die Arme werfen, um mal was besonderes zu erleben.
Ganz ehrlich, ich bin froh, dass ich Red und Co. nur lesenderweise in ihre Welt folgen konnte. Denn diese Welt ist ganz schön gruselig. Das Buch lässt einen nicht mehr los. Knappe zwei Tage, und durch war ich. Und ich will mehr. Wie gut, dass die Fortsetzung im Dezember dieses Jahres erscheinen wird. Bis dahin werde ich weiter Fingernägel knabbern und aller Welt von diesem Buch vorschwärmen.